De/Kadenz
2002
De/Kadenz - das viel gelobte 2002'er Album von Irrlicht.
Produziert und gemischt von Illuminate-Mastermind Johannes Berthold.
Trackliste:
Und während ich predige
Dekadenz
Nacht über Andoya
In Absinth getaucht
In die Sonne
Silence
Wenn der Morgen
De l'heritage
..bleibt alles still
Nacht über Andoya (Illuminate-Remix)
​
Lyrics
Und während ich predige...
Und nun sind die Türme Babylons eingestürzt –wurden jene Schleier
hinweggefegt, die ihr Gerechtigkeit zu nennen pflegt. Ausgebrannte
Heiligtümer, und dennoch wurde nicht jene empfindliche Regung getroffen, die
beabsichtigt, die Giftstachel und Trugbild, einem Verstummen würdig
gewesen wäre.
Reagiert nicht jener, der frei von Schuld ist, gelassen? Und
ihr, aufbrausend, kriegerisch... Dekaden der Unwissenheit, überhöhte Kadenz.
Kinder Babylons, ihr seid wie eure Türme – mächtig, prunkvoll, und bei aller
Selbstverliebtheit tragt ihr Herzen aus Stein.
Nur eine Sünde darf euch
angelastet werden: dass ihr nicht Freiheit sucht, sondern ein Leben in Ketten.
Und während die einen schreiend aus den Fenstern springen, tanzen die
andern ausgelassen auf den Strassen. Volksfest. Babylon, verruchte Welt!
Partei ergreifen? Für wen? Wenn zwei sich streiten, dann...
Ist das Erdenrund denn nicht genug? Anarchistisches Gebaren, aufstrebend.
Zielgerichtet, teilweise. Pudert eure Maske. Legt Schleier über Schleier.
Lasst Wahrheit verwässern. Denn Zeit verrinnt...und Leben auch.
Aber nicht diese Türme müssen brennen, die in euren Herzen –fegt hinweg
die künstliche Sonne, das Plastikgeschrei, das ihr Wesenskern nennt.
Lasset sie wieder auferstehen, eure Bauwerke, eure Gebilde aus Stolz und
Eitelkeit. Steingeburten, verkümmerte Abbilder. Materie ist gestürzter Geist.
Auf, dass wir nie erwachen werden. Als Mahnmal unserer Schläfrigkeit.
Dekadenz
Lasset uns die Welt erbaun’ in einem kleinen Fiebertraum,
und führet uns – nur dorthin / nur dorthin
führet uns – nur dorthin
Ich brauche dich
Ich atme dich
Ich spüre dich
Ich lebe dich
Ich brauche dich
Ich atme dich
Ich spüre dich
Ich lebe dich
Existent und dekadent,
mit allem was das Leben trennt
Im Norden stehn’, den Süden sehn’
Im Westen flehn’, den Osten drehn’
-aber wo, untergehn’
-untergehn’
-untergehn’
-aber wo, untergehn’?
-untergehn’
-untergehn’
-untergehn’
-wo, untergehn’?
Ich brauche dich
Ich atme dich
Ich spüre dich
Ich lebe dich
Ich brauche dich
Ich atme dich
Ich spüre dich
Ich lebe dich
Existent und dekadent,
mit allem was das Leben trennt
Ein Dämon sagt, die Stimme wagt,
im Innern liegt sie, -nicht verzagt
-sie bleibt ungefragt
-ungefragt
-ungefragt
-sie bleibt ungefragt
-sie bleibt ungefragt
-ungefragt
-ungefragt
-sie bleibt ungefragt
Ich brauche dich
Ich atme dich
Ich spüre dich
Ich lebe dich
Ich brauche dich
Ich atme dich
Ich spüre dich
Ich lebe dich
Lasset uns die Welt erbaun’ in einem kleinen Fiebertraum,
lasset uns die Sterne sehn’, Wolken sich im Kreise drehn’,
und lasset uns um Gnade flehn’, in tausend Flammen untergehn’
Ich brauche dich
Ich atme dich
Ich spüre dich
Ich lebe dich
Ich brauche dich
Ich atme dich
Ich spüre dich
Ich lebe dich
Existent und dekadent,
mit allem was das Leben trennt
-führet uns, nur dorthin
-nur dorthin, nur dorthin
-führet uns, nur dorthin
Ich brauche dich – nicht
Ich atme dich – nicht
Ich spüre dich – nicht
Ich lebe dich....
Nacht über Andøya
Neonblaues Licht, projiziert seinen Schein?
.., phantasiert vom Wein
.., reflektiert und bricht
Und alles erwacht zu leben,
beginnt zu schweben
über dem Meer, den Wolken starr
verharrt dann still
Wie ein Kind, das leise spielt
Wie ein Wind, der weiterzieht
- sphärenhaft
Ist das Leuchten in der Nacht,
dass über meine Träume wacht
-engelsgleich
Neonblaues Licht, illustriert meinen Traum
.., zirkuliert im Raum
Und alles erwacht zu leben,
beginnt zu schweben
über dem Meer, den Wolken starr
verharrt dann still
We started in Andenes, our ship took the northbound line, direction Northkapp.
On the open sea, we had absolutely no view – stormy weather, fog everywhere, we were lost in darkness
On our ship, everything was out of control, chaos, –full of fear
Wie ein Duft, der nie versiegt,
ist die Trauer, die daliegt
-gedankenschwer
Und das Leuchten in der Nacht,
dass über meine Träume wacht
-engelsgleich
The sky is totally dark – we just saw these strange northern lights dancing in the air. A velvet darkness, red coloured streams,
like shapes of blood.
We’re standing here, astonished and shocked – whispering shadows, Sirens, collapsing horizons…
Neonblaues Licht, zentriert und befreit
.., zelebriert diesen Streit
.., abstrahiert und bricht
Wie ein Duft, der nie versiegt,
ist die Trauer, die da liegt
-gedankenschwer
Birgt das Lächeln auf dem Meer,
niemals Hoffnung – nimmermehr
- nur Weltenflucht
Und das Herz, das explodiert,
meine Trauer inhaliert
-wie ein Sturm
Und verloren in der Nacht,
niemals träumend aufgewacht
-hoffnungsvoll
In die Sonne
Eines dunklen Tages wird das Licht auferstehen,
emporwallen aus einem zerrissenen Himmel
Eines dunklen Tages wird dieses Licht mit meinem Schatten identisch sein,
und niederfallen in die bitteren Wasser der Trübsal.
Heut’ Nacht es regnet, Kraft die segnet – den Sturmeswind, wie Rache süss
Mein krankes Kind, schwört zornesblind – Rache, so süss
Von Leid gekostet, niederwallend...
Eines dunklen Tages wirst du vor mir stehn’,
werd’ ich mit dir gehn’ – hinein ins Licht
Eines dunklen Tages wirst du vor mir stehn’,
werd’ ich mit dir gehn’ – hinein ins Licht
Und ich sterbe und ich leide und ich sehe und ich fühle
Und ich sterbe und ich leide und ich sehe dich
Und ich sterbe und ich leide und ich sehe und ich fühle
Und ich sterbe und ich leide und ich sehe dich
Mein Herz, das brennt, der Teufel rennt, beharrlich tief – in mir drin
Die Sanftmut schlief, ein Dämon rief – tief aus mir
Wie ein von Wind zerrissenes Blatt, das da am Boden liegt und seiner Verwundung harrt.
Eines dunklen Tages wirst du vor mir stehn’,
werd’ ich mit dir gehn’ – hinein ins Licht
Eines dunklen Tages wirst du vor mir stehn’,
werd’ ich mit dir gehn’ – hinein ins Licht
Und ich sterbe und ich leide und ich sehe und ich fühle
Und ich sterbe und ich leide und ich sehe dich
Und ich sterbe und ich leide und ich sehe und ich fühle
Und ich sterbe und ich leide und ich sehe dich
Heut’ Nacht es regnet, Kraft die segnet – den Sturmeswind, wie Rache süss
Mein krankes Kind, schwört zornesblind – Rache, so süss
Zorn findet Widerhall – nie Gedachtes, aus Feuer, aus Asche, aus Glut
Aus Feuer / Aus Asche / Aus Feuer / Aus Glut
Aus Feuer wird Asche, aus Feuer wird Glut
Aus Feuer wird Asche, aus Feuer wird Glut
Aus Feuer wird Asche, aus Feuer wird Glut
Aus Feuer wird Asche, aus Feuer wird Glut
In Absinth getaucht
Ich weiss du bist so schön,
wie das Licht,
wie das Meer,
wie die Stille, die zerbricht,
und kein anderer mehr
-wird hier stehen und trauernd nach dir blicken
Sternenfee, giftgrün schimmernd, das Kleid der Wildnis
wie ein Wind, ein vorüberziehender Fluss
eine Schaumkrone auf dem Wasser
-alles blüht, gedeiht
über dem Horizont, lichtvoll – eine Götzenstatue
-versteinert, für Augenblicke
ein grünes Antlitz, ein Wasserfall
kristallklar und berauschend
kristallklar und berauschend
In Absinth getauchte Wehmut
In Absinth getauchte Wehmut
Und das Mädchen, das singt leise,
vom Regen tröpfchenweise
-ein düst’res kleines Lied, das ihr das Leben schrieb
Und wenn sie dann alleine ist,
und niemand ihre Schönheit küsst,
nie wird sie dann die Welt verstehn’
und daran auch zugrundegehn’
Denn das Leben hier macht keinen Sinn,
das wusstest du seit Anbeginn
und das Leben hier wird weitergehn’
ich bitte dich, nicht stillzustehen’
Denn das Leben hier macht keinen Sinn,
das wusstest du seit Anbeginn
und das Leben hier wird weitergehn’
ich bitte dich, nicht stillzustehen’
Und das Mädchen, das singt leise,
vom Regen tröpfchenweise
-ein düst’res kleines Lied, das ihr das Leben schrieb
Und wenn sie dann alleine ist,
und niemand ihre Schönheit küsst,
nie wird sie dann die Welt verstehn’
und daran auch zugrundegehn’
Denn das Leben hier macht keinen Sinn,
das wusstest du seit Anbeginn
und das Leben hier wird weitergehn’
ich bitte dich, nicht stillzustehen’
Denn das Leben hier macht keinen Sinn,
das wusstest du seit Anbeginn
und das Leben hier wird weitergehn’
ich bitte dich, nicht stillzustehen’
In Absinth getauchte Wehmut
In Absinth getauchte Wehmut
Ich weiss du bist so schön,
wie das Licht,
wie das Meer,
wie die Stille, die zerbricht,
und kein anderer mehr
-wird hier stehen und trauernd nach dir blicken
kein anderer mehr, wird hier stehen und trauernd nach dir blicken....
Wenn der Morgen
Das Leben, das fängt leise an und dreht sich immerfort,
wie ein Wind, ganz geschwind; wie ein stilles, sanftes Wort
Und irgendwann bricht Wehmut aus, und du haderst mit dem Sinn,
dein Schicksal, das sich formt daraus, zu einem Neubeginn
Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön
Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön
Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön
Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön
Und weiss ist diese Lilie, unverdorben, von filigranem Tau benetzt
-weiss, frei von Schuld, ist dies nicht Gewissensfrage?
-oder Antwort desselben Verwirrspiels, das in blassen Farben auf uns wartet
-in Spiegelung verstaubt
-und uns hat Zeit geraubt
Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön
Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön
Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön
Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön
Ich weiss du bist mein Augenlicht,
vor lauter Blindheit, die du mir versprichst
Ich weiss du bist mein Augenlicht,
vor lauter Blindheit, die du mir versprichst
Ich weiss du bist mein Augenlicht,
vor lauter Blindheit, die du mir versprichst
Ich weiss du bist mein Augenlicht,
vor lauter Blindheit, die du mir versprichst
Wein ist Blut – tränke meine Hand in Wasser und siehe die rötliche Färbung
Blutstropfen am Himmel
Blutstropfen am Himmel
Der Gott des Weins – Dionysos und seine Gefährten
-unermesslicher Rausch
Dionysos, Dionysos, Dionysos
Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön
Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön
Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön
Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön
Die Sehkraft gewinnt an Schärfe
Sind wir geboren, dem Wandel etwas entgegenzuhalten?
Und wahrlich von Bedeutung?
Das alles wirkt wie ein Dämmerlicht, das da heraufzieht
Bruchstücke eines verlorenen Traumes – versengende Helligkeit
Und irgendwie geht es weiter, bis alles ausgemerzt ist
Gedächtnis, Zeit – Erinnerung
Ich weiss du bist mein Augenlicht,
vor lauter Blindheit, die du mir versprichst
Ich weiss du bist mein Augenlicht,
vor lauter Blindheit, die du mir versprichst
Wein ist Wasser und Wasser ist Wein...
Silence
Assoiffées de lumière
Argentées, on a vu les larmes,
ondoyé, on a trouvé ce qu’on a cherché
En attendant, les bras en croix,
que resplendisse, mon désir pour toi
On est allé, on a senti la chaleur,
à pas feutrés, en douceur
au portail des rêves
au portail des rêves
au portail des rêves
Ein Gefühl, das in mir brennt
Ein Gefühl, das in mir brennt
Ein Gefühl, das in mir brennt
Ein Gefühl, ein Gefühl, ein Gefühl
Wie ein Gefühl, das stehen bleibt – und nichts vergeht in Einsamkeit
Das Leben verrinnt wie eine Liebesnacht,
die einst nur war im Traum gedacht
beflügelt, von Tränen sanft benetzt,
die Sinne wild und rauschdurchsetzt
Ergeben, voll Liebe treibt es mich
Und zitternd vor Hoffnung erwart’ ich dich
und bricht mir doch das Herz
und bricht mir doch das Herz
und bricht mir doch das Herz
und bricht mir doch das Herz
Ein Gefühl, das in mir brennt
Ein Gefühl, das in mir brennt
Ein Gefühl, das in mir brennt
Ein Gefühl, ein Gefühl, ein Gefühl
Ein Gefühl, das in mir brennt
Ein Gefühl, das in mir brennt
Ein Gefühl, das in mir brennt
Ein Gefühl, ein Gefühl, ein Gefühl
Ein Gefühl, das in mir brennt
Ein Gefühl, ein Gefühl, ein Gefühl...
Ein Gefühl, das in mir brennt
Ein Gefühl, das in mir brennt
Ein Gefühl, das in mir brennt
Ein Gefühl, ein Gefühl, ein Gefühl
Ein Gefühl, das in mir brennt
Ein Gefühl, das in mir brennt
-ein Gefühl
De l'heritage
So sitze ich hier, seit Jahren schon
am Fusse des Mount Négré, betrachte die Pyrenäen, die mir heilig sind
während die Ariège, ein Fluss, welch’ Sinnbild,
mir Spiegelung vor Augen hält.
Steile Felswände recken sich zerklüftet empor und steinige Wege habe ich beschritten
Unvermindert eines Willens, lösche ich mich aus dem Gedächtnis der Zeit. Denn was heute ist, wird morgen sein, was gestern war,
wird wiederkehren. Irdisches Begehren längst erkaltet – es schwingt keine Wehmut mehr in meinen Worten.
Hast du je den Traum gepflegt, ein Eremitendasein zu führen, um fernab von Welt und Traurigkeit, dem Kreislauf der Zeit zu trotzen?
Von der Raupe zum Schmetterling / Metamorphose / Von der Raupe zum Schmetterling
Und wenn du irgendwohin zurückkehren kannst, dann ist es in dein Inneres, da wo dich niemand findet. Rückzug in deine Welt. Montagne sacrée.
Und wenn dich das grosse Heimweh treibt, wird man lachen über dich – nur Narren fühlen mit dem Herzen. Und nur du weißt, was deine Geistigkeit vermag, wirst Spott und Hohn ertragen.
Man lege Träume über dich, Blüten in dein Herz, Blumen auf dein Grab
Dass du schmetterlingsgleich davonfliegst
Dass du schmetterlingsgleich davonfliegst
...bleibt alles still
Und während ich predige, bleibt alles still,
gebannt...
Und während ich predige, hallt das Echo,
in den Räumen,
und gibt mich der Lächerlichkeit preis.
....pssst...